Immer mehr Starkregen auch in Bremen & umzu

  HOCHWASSERGEFAHREN

Immer mehr Starkregen auch in Bremen & umzu 

Auf der Straße steht das Wasser, Keller und Wohnungen laufen über – das werden wir wohl in Zukunft öfter erleben müssen.  Neben herbstlichen Stürmen und sommerlicher Trockenheit sind auch Wasserfluten von oben ein zunehmendes Problem für unsere Region. Eine Zusatzversicherung kann unter Umständen zumindest die finanziellen Folgen auffangen.

Was macht Starkregen so gefährlich? 

Der Deutsche Wetterdienst unterscheidet zwei Kategorien. Unter die Kategorie 1 fällt Regen mit mehr als 10 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder mehr als 20 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden. In der Kategorie 2 sind es mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder mehr als 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden.

Können diese Mengen nicht versickern oder abfließen, wird‘s kritisch. Wasserläufe schwellen an, in der Kanalisation staut sich das Wasser und flutet schließlich durch Schächte, Wände, Fenster und Türen in die Keller und Souterrains und über Balkone und Terrassen in die Wohnräume.

Kann man sich wenigsten gegen die finanziellen Folgen schützen? 

Um den materiellen Schaden aufzufangen, kann man eine  so genannte Elementarschadenversicherung abschließen. Sie umfasst auch Schäden durch Lawinen, Erdrutsche, Erdbeben und Schneedruck. Allerdings handelt es sich bei der Elementarschadenversicherung nicht um eine eigenständige Police sondern um einen Zusatzbaustein zur Gebäude- und zur Hausratversicherung.

Die Versicherung ist also sowohl für Eigentümer|innen als auch Mieter|innen wichtig, denn Schäden am Hausrat werden nicht durch die Elementarschadendeckung des Gebäudes erfasst!

Da der Versicherungszusatz keine Pflichtversicherung ist, sind die Versicherungsgesellschaften frei in ihrer Entscheidung, wen sie versichern und wen nicht. So teilen sie Deutschland in Hochwasser-Risikozonen ein, gespeichert in der ZÜRS-Datenbank (Zonierung von Überschwemmung, Rückstau und Starkregen). Wie ein Gebäude oder Inventar in der Elementarschadenversicherung versicherbar ist, hängt demnach in erster Linie von dem Hochwasserrisiko seines Standortes ab – in Hochrisikogebieten werden sie grundsätzlich nicht versichert. 

Sind Bremer und Bremerinnen richtig gegen Elementarschäden versichert?

buten un binnen, Sendung vom 6. August 2021
mit Beiträgen von unserem ehemaligen Geschäftsführer Harald Deerberg

Wann macht eine Elementarschadenversicherung Sinn?

Vorausgesetzt, das eigene Heim ist nicht von der Versicherbarkeit ausgeschlossen, hängt dies natürlich von der Lage des Hauses ab. Bremer|innen können sich über die → Starkregenkarte informieren, wie sehr ihr Zuhause potenziell gefährdet ist. Zu bedenken wäre auch, ob man in einem durch Überschwemmung besonders gefährdeten Gebiet, beispielsweise an der Ochtum oder der Wümme, wohnt.

Gibt es Fallstricke in den Versicherungsbedingungen?

Da die Elementarschadenversicherung nicht einheitlich geregelt ist, unterscheiden sich die Versicherungsbedingungen. So ist der Rückstau zwar stets eingeschlossen. Aufpassen müssen allerdings diejenigen, bei denen Einbau von Hebeanlagen und Rückstauventile durch eine Verordnung vorgeschrieben ist. Es gibt Versicherer, die nicht zahlen, wenn das Ventil nicht vorhanden ist.

Nicht versichert ist in der Regel der erweiterte Rückstau, bei dem das Wasser aus Rohrleitungen oder deren zugehörigen Einrichtungen austritt, die nicht der Versorgung des eigenen Gebäudes dienen. Das muss extra versichert werden!

Grundwasser, das nicht an der Oberfläche austritt, kann leider nur selten mitversichert werden.

Und in überschwemmungsgefährdeten Gebieten ist es wichtig, dass auch Teilüberschwemmungen mitversichert sind. Ansonsten wäre eine komplette Überschwemmung des Gebietes Voraussetzung für die Zahlung von Schäden.